Internationale Spannungen inmitten der aktuellen Krisensituationen haben am Vortag für Unsicherheiten gesorgt, die sich zum heutigen Donnerstag in weiteren Preisanstiegen am Ölmarkt erkennbar machen. Dreh- und Angelpunkt sind Spannungen zur Situation in und um Russland, von Produktknappheiten durch Raffinerieausfälle bis zu Nervosität durch Drohnensichtungen im Luftraum der NATO.
Raffinerie- und Lieferausfälle in Russland häufen sich
Immer wieder kommt es in den letzten Tagen zu Angriffen der Ukraine auf russische Infrastrukturen. Dabei gibt es aktuell fast täglich Meldungen zu Raffinerieausfällen und Lieferengpässen in Russland. Mittlerweile können einige Tankstellen nicht mehr mit Treibstoffen beliefert werden, was für Ärger in der russischen Bevölkerung sorgt.
Aber auch der Welthandel ist davon betroffen. Zu einem setzt sich die EU weitgehend gesammelt dafür ein, von russischen Energiemitteln zurückzutreten, doch insbesondere Ungarn wehrt sich deutlich dagegen. Hier sei man zu sehr von russischem Öl und Gas abhängig. Auch Indien, China und die Türkei importieren große Mengen russischen Öls und entsprechende Ölprodukte, und könnten bei weiteren Ausfällen in Russland auf Lieferengpässe stoßen.
Sollten diese Liefer- und Warenknappheiten und dauernde Ausfälle der Öl-Infrastruktur länger anhalten, könnte es zu Exportsperren seitens Russland kommen, was einige Umstellungen am Weltmarkt mit sich bringt und damit die Preise für Rohöl und Ölprodukte steigen lassen kann.
Weitere Drohnensichtungen im NATO-Raum
Gleichzeitig verschärfen sich die Auswirkungen des Ukraine-Russland-Konflikts im NATO-Raum, wo es immer öfter zu Sichtungen unbekannter Kampfdrohnen in unbeteiligtem Luftraum kommt. Vermutungen legen nahe, dass es sich in den meisten Fällen um russische Drohnen handelt.
Erst letzte Nacht musste deshalb der Luftraum über Aalborg in Dänemark gesperrt werden, da unbekannte Drohnen im nahen Gebiet des Flughafens aufgetaucht sind. Weitere Sichtungen über anderen Flughäfen und einem Luftwaffenstützpunkt verschärften die Situation weiter und sorgen weiterhin für Unruhe innerhalb der NATO, sowie für steigende Risikoprämien am Ölmarkt.
Heizölpreise steigen weiter
Die geopolitischen Spannungen sorgen damit nicht nur für einzelne Liefersorgen, sondern lassen die Preise bei Rohöl aber auch dessen Produkten ansteigen. Das wirkt sich auch auf die Heizölpreise in Deutschland aus, weshalb Verbraucherinnen und Verbraucher derzeit je nach Region mit Aufschlägen von ca. +0,65 bis +1,05 Euro pro 100 Liter im Vergleich zu Mittwochvormittag rechnen müssen
Source: Futures-Services