Nachdem sich die Öl- und Heizölpreise seit Anfang September mehr oder weniger innerhalb enger Handelsspannen bewegt hatten, kam es in der vergangenen Woche zu einem deutlichen Ausbruch der Notierungen nach oben. Die Ölmärkte verzeichneten dabei ihre größten Preisausschläge seit Mitte Juni, was sich naturgemäß auch auf die Heizölpreise niederschlug.
Insgesamt überwogen in den letzten fünf Handelstagen die Sorgen über die Situation zwischen Russland und der Ukraine. Die Drohnenangriffe auf russische Energieanlagen machen sich mittlerweile nicht nur im Alltag vieler Russen bemerkbar, sondern wirken sich auch auf die Preisentwicklung an den Ölmärkten aus.
Letztendlich betrug der Aufschlag bei den Heizölpreisen gegenüber der Vorwoche 3,2 % oder 2,95 Euro. Auf Monatsfrist beläuft sich das Plus auf 5,2 % oder 4,66 Euro. Von ihrem am 13. Januar bei 105,19 Euro markierten Jahreshoch sind die durchschnittlichen Heizölpreise damit um rund 10,4 % gefallen.
In der vergangenen Woche war der Dienstag mit 90,66 Euro für 100 Liter der günstigste Tag für den Heizölkauf. Der Freitag wiederum war mit 94,24 Euro der teuerste Tag, um die Heizölvorräte aufzufüllen.
OPEC-Mitglied Irak steigert Ölförderung
Zum Wochenauftakt hatten die Rohölpreise mit sinkenden Notierungen auf Nachrichten reagiert, wonach mit dem Irak der zweitgrößte Ölproduzent der OPEC seine Ölexporte im Rahmen eines OPEC+-Abkommens erhöht hat. Anfang des Monats hatten sich die OPEC+-Mitglieder darauf geeinigt, die Produktion ab Oktober zu steigern.
USA warnen Russland vor schärferen Sanktionen
Im weiteren Wochenverlauf wurden die Ölmärkte von Entwicklungen in Zusammenhang mit dem Krieg zwischen der Ukraine und Russland dominiert. Im Rahmen einer Rede vor der UN-Generalversammlung hatte US-Präsident Donald Trump erklärt, dass er bereit sei, strenge Zollmaßnahmen zu ergreifen, um Russland zur Beendigung des Krieges zu bewegen. Bei einem Treffen in Washington am Donnerstag hatte Trump die Türkei zum Verzicht auf russische Energieimporte aufgefordert.
Aufgrund von Drohnenattacken: Russland muss Benzinexporte weiter einschränken
Angesichts der fortgesetzten Angriffe der Ukraine auf russische Ölanlagen, gab es zudem Berichte, denen zufolge Russland erwäge, die Beschränkungen für Kraftstoffexporte bei Bedarf auszuweiten, um den heimischen Bedarf zu decken. Russland hatte sein Exportverbot für Benzin Ende August bereits bis Ende September verlängert.
Heizöl nähert sich 95-Euro-Marke
Aufgrund der jüngsten Entwicklung haben sich die durchschnittlichen Heizölpreise weiter Richtung der Marke von 95 Euro bewegt, die zuletzt Mitte Juli erreicht wurde. Von ihrem am 5. Mai bei 85,72 Euro festgestellten bisherigen Jahrestiefpreis angenähert. Die Differenz beträgt (Stand Freitagnachmittag) nun 8,52 Euro oder 9,9 %.
Die genannten Heizölpreise beziehen sich stets auf den deutschlandweiten Durchschnittspreis bei einer Bestellung von 3.000 Liter Heizöl Standard schwefelarm inklusive 19% MwSt. Außerdem fallen durch Transportkosten die Preise regional unterschiedlich aus. Stand der Preise 26.9.2025
Source: Futures-Services